Vorspannung ohne Verbund / unverpresste Spannstränge

Hallo zusammen,

zurzeit versuche ich eine Segmentbrücke mithilfe von SOFiPLUS zu modellieren. Das Tragwerk ist als Schalenmodell abgebildet. Die Segmentfugen werden über Linienfedern abgebildet. In meinem gegenwärtigen Stand habe ich die Federn so modelliert, dass sie auf Druck- sowie auf Querkraftbeanspruchung sehr steif sind - also entsprechende Schnittgrößen ohne größere Deformationen übertragen - und unter Zubeanspruchung ausfallen.

Es ist somit eine Vorspannung notwendig, um das System berechnen zu können. Diese Vorpannung möchte ich - wie in dieser Bauweise üblich - ohne Verbund modellieren. Dazu habe ich mich an die Teddy-Anleitung gehalten und die Vorgaben entsprechend auf die Eingabemöglichkeiten im SOFiPLUS übertragen.

Laut der Teddy-Anleitung (AQB) muss zur Modellierung eines unverpressten Spannstranges folgendes Erfüllt sein:

SAi > IBA1 und SAi < IBA2

Aufgrunddessen habe ich zunächst meine Vorgaben im CSM bzw. der Definition der Spannglieder wie folgt vorgesehen:

Bauabschnittsnurmmer 10: Eigengewicht
Bauabschnittsnurmmer 20: Vorspannung (!)
Bauabschnittsnurmmer 25: Kriechen bis Ausbaulast
Bauabschnittsnurmmer 30: Ausbaulast

IBA1 (Einbau der Hüllrohre): 20
IBA2 (Verpressen der Hüllrohre): 9999
IBA3 (Ausbau der Hüllrohre): 0

Mit dieser Vorgabe rechnet das System fehlerfrei - allerdings kommt es bei der Berechnung der Einzellastfälle im SSD zu einer Warnung, die bereits in diesem Forum behandelt wurde:

+++++ Warnung Nr. 274 in Programm TLOG
Ohne Eingabe zu GRUP…BA werden alle QUAD-Plattenspannglieder mit
nachträglichem Verbund in diesem Lauf als verpresst angesetzt (vgl. GRUP BA)!

So wie ich die entsprechende Antwort gedeutet habe, kann die Warnung Nr. 274 ignoriert werden, wenn im Nachgang die Simulation des Bauablaufes mit dem CSM erfolgt. Ist dies korrekt? Ich bitte die wiederholte Nachfrage zu entschuldigen - diese ist m. E. notwendig, da dieser Part in der ursprünglichen Beantwortung leider zu kurz kommt.

Auch interessiert es mich im Allgemeinen, ob mein Modellierungsansatz für eine Vorspannung ohne Verbund bzw. unverpresste Spannstränge korrekt erfolgt ist.

Vielen Dank für Ihre bzw. eure Mühen sowie beste Grüße
Marvin

Wenn für IBA1 “21” definiert wird, kommt es zu folgender Fehlermeldung:

+++++ Fehler Nr. 44 in Programm IBA1
Es fehlen BA TYP P Vorspann-Bauabschnitte zu folgenden TENDON
Spannglied-Spannabschnittsnummern Einbau IBA1: 21 0 0 0 0
[TYP P erforderlich wegen Spannstrangaktivierung]. Bitte passen
Sie die TENDON IBA1-Nummern an die CSM-Bauabschnittsnummern an.
[IBA1=0 darf nicht benutzt werden, wenn mehrere Spannabschnitte existieren.]

Hallo Marvin,

die Warnung kann ignoriert werden, wenn im Nachgang eine CSM Berechnung gestartet wird.

Falls dich die Warnung stört, kannst du sie umgehen, indem du den ersten ASE Durchlauf (Task “Berechnung Einzellastfälle” > Rechtsklick > Text Editor > Befehl “GRUP … BA …” ergänzen) für einen Bauabschnitt vor dem Verpressen berechnest. Automatisch wird von ASE der letzte BA, also hier 9999, angenommen. Die Spannglieder werden somit als verpresst angesetzt.

Allgemein sollte das Vorgehen so passen. Das wichtigste ist, dass man den Zeitpunkt des Verpressens (IBA2) mit 999 (bzw. NONE) definiert. Falls die Spannglieder zusätzlich noch außerhalb des Querschnitts liegen (Externe Spannglieder), sollte IBA2 9999 definiert werden.

Bei Unsicherheiten kannst du dir auch einmal das folgende TEDDY Beispiel anschauen:

TEDDY > Datei > Beispiele > ASE > deutsch > bridge > extern_prestress_tendon.dat

Zusätzlich hierzu ein Beispiel für die Definition einer Plattenvorspannung ohne Verbund.
QUAD PT IBA2.dat (1.9 KB)

Mit freundlichen Grüßen
Frederik Höller
Ihr SOFiSTiK Support Team