Mein Modell besteht aus einem Stahlüberbau, der integral an Bestandsunterbauten angeschlossen werden soll. Nach Aufbringen der Ausbaulasten soll die zuvor eingestellte Überhöhung in Nulllage gebracht werden. Anschließend werden Stützen (Federn) eingebaut, die ab diesem Zeitpunkt aktiviert werden und nur veränderliche Lasten abtragen sollen.
Um den Bauablauf korrekt abzubilden, möchte ich den CSM nutzen, um die relevanten Bauphasen zu simulieren und gleichzeitig eine Überhöhungsberechnung durchzuführen.
Ich habe folgende Bauphasen vorgesehen:
BA 10: Startzustand der Unterbauten (ohne Überbau)
BA 20: Einbau des Überbaus (Überhöhung mittels UEBE BA 30 MODE LINE)
BA 30: Aufbringen der Ausbaulasten – hier soll die Nulllage erreicht werden
BA 40: Endzustand mit Einbau der Stützen (diese sollen nur für veränderliche Lasten wirksam sein)
Lasten CSM:
Ich habe es so verstanden, dass alle permanenten Lasten (G, G1, G2, …) über den CSM gerechnet werden sollten und erst danach die veränderlichen Lasten mit ASE gerechnet werden. Ist dieser Workflow korrekt?
Weiterverarbeitung in MAXIMA / AQB:
Kann ich anschließend die erzeugten 4000er-/5000er-Lastfälle ganz normal in MAXIMA verwenden und danach mit AQB die Spannungen berechnen?
Wirksamkeit der veränderlichen Lasten erst ab BA 40:
Wie stelle ich sicher, dass veränderliche Lasten erst im letzten Bauabschnitt (BA 40) aktiviert werden und die neu eingebauten Stützen (Federn) diese Lasten auch aufnehmen?
ad 1) Würde ich auch so machen.
ad 2) Ja, kann “ganz normal” verwendet werden. CSM liefert praktikable Eingaben für MAXIMA. (Eventuell auch Tutorials zu CSM ansehen.)
ad 3) Veränderlichen Lasten werden mit ASE gerechnet. Wenn alle Gruppen des Endzustandes aktiviert sind, dann werden Lasten auch “richtig” übertragen.
A1: Der CSM erzeugt eine csm.dat, in der der Bauablauf über mehrere ASE-Läufe berechnet wird. Die veränderlichen Lasten können Sie dabei zu dem Zeitpunkt aufbringen, den Sie für sinnvoll halten. Wenn diese Lasten auf den Endzustand aufgebracht werden, empfiehlt es sich, hierfür einen eigenen Folge-ASE-Lauf anzulegen, damit die Ergebnisse in separaten Lastfällen gespeichert werden und nicht einem Bauablaufslastfall zugeordnet werden. Das kann hinsichtlich einer klareren Zuordnung bei der Überlagerung mit MAXIMA von Vorteil sein.
A2: Ja, das ist möglich. Außerdem, die folgende Eingabe:
+prog csm
headctrl file “chks”
sele beam 100035 x 0
end
+apply $(name)_chks.dat
erstellt einen ausführlichen Report zu Spannungen, Schnittgrößen und Querschnittsdaten der einzelnen Bauabschnitte. Sehr empfehlenswert!
A3: Dafür gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder Sie bringen die veränderlichen Lasten im Endzustand in einem eigenen ASE-Lastfall auf. Falls Sie dafür unbedingt auf den letzten Bauabschnitt aufsetzen möchten, können Sie mit einem Primärlastfall arbeiten (in Ihrem Fall PLF 4040). Alternativ können Sie im CSM selbst eine Zeile wie z. B.
LC 1 ICS1 40
einfügen. Dadurch wirken die Lasten ab BA 40. Wenn Ihre Federgruppe ebenfalls ab BA 40 aktiviert wird, wirken beide gleichzeitig, und die Federn können gegebenenfalls die Lasten aufnehmen.