Hallo SOFiSTiK-Forum,
im Zuge meiner Masterarbeit bin ich dabei Versuchsträger aus Spannbeton (Einfeldträger mit Kragarm) mittels Teddy zu modellieren. Für das Druckbogenmodell, einem analytischen Bemessungsverfahren, benötige ich die Dehnungen des Querschnitts die ohne jegliche Teilsicherheitsbeiwerte behaftet sind.
Um sich dem Problem anzunähern, habe ich zunächst nur die Dehnungen aus Eigengewicht mit AQB ermittelt und mit einem weiteren Programm verglichen. Die Dehnungen stimmten dabei sehr gut überein.
Danach habe ich nur die Vorspannung am gewichtslosen Balken betrachtet. Dabei habe ich nur die Normalkraft angesetzt, das Moment war nahe 0. Jedoch waren die Dehnungen in SOFiSTiK um 10% größer.
Ich kann mir nicht erklären, woher die höhere Dehnung resultiert. Wie bei der Betrachtung des Eigengewichts habe ich auch bei der Vorspannung alle Teilsicherheitsbeiwerte zu 1,0 gesetzt. Aber anscheinend sind die Dehnungen aus Vorspannung noch mit Teilsicherheitsbeiwerten behaftet. Wie kann ich die tatsächlichen Dehnungen ohne jegliche Teilsicherheitsbeiwerte erhalten? ETK1-Sicherung.dat (16.3 KB)
Meine Meinung, ohne jetzt ganz tief in die konkrete Berechnung eingestiegen zu sein:
Wenn so ein Versuch möglichst genau nachgerechnet werden soll, sollte vielleicht noch die Übereinstimmung von Realität und Modell verbessert werden, insbesondere bei nachträglichem / Hüllrohr-Spannbeton ist das real und dann in der Nachbildung ziemlich komplex, da helfen sicherlich Bauablauf-Beispiele (CSM) beim Einarbeiten.
Real ist beim Vorspannen im Hüllrohr kein Beton, es ist also nur ein Teilquerschnitt aktiv, nicht der vollständige End-Querschnitt. Bei ZWAX scheint der volle Querschnitt angesetzt zu sein (kein Hüllrohrabzug?). Bei dem Sofistik-Modell derzeit aber auch.
Nach dem Aufbringen der Vorspannung fängt sofort der Beton an zu kriechen und der Spannstahl zu relaxieren, irgendwann wird dann verpresst und Kriechen und Relaxieren findet dann am Vollbetonquerschnitt statt.
Am Stabmodell kann das mit ASE und AQB unter Ansatz der (TENDON-)Querschnitts-Bauabschnitte nachgebildet werden (dazu sind CSM-Beispiele gut geeignet). Derzeit passiert dieser Ansatz nicht.
Dann ist für den Programmvergleich auch der Ansatz der Schlaffstahlbewehrung bei den Querschhnittswerten abzugleichen: ZWAX rechnet vermutlich mit den Schlaffstahlsteifigkeiten, in AQUA (STEU BEWQ -) ist es derzeit wohl nicht aktiv ?
Also an den Materialsicherheiten wird es vermutlich eher nicht liegen, zumindest nicht alleinig.
Ich habe den Datensatz für eine etwas durchsichtigere Ergebnisfindung mal etwas modifiziert und ASE und AQB jeweils in einem mat.-nichtlin. Gesamtpaket zusammengepackt. Derzeit kann man damit aber nicht den zeitlichen Bauablauf (Umlagerungen im Querschnitt) abbilden, sondern nur einen variierten Grundzustand. ETK1-mod.dat (18.1 KB)
Vielen Dank für die Antwort und neuen Ideen, mit denen ich mich in den letzten Tagen befasst habe.
Ich habe versucht die Anmerkungen in meinen Teddy Code einzubringen. Im Feldbereich erhalte ich schon gute Übereinstimmungen, über der Stütze gibt es noch große Differenzen in den Dehnungen.
Leider weiß ich nicht, woher diese Differenzen resultieren und wie ich diese wegbekomme. Für weitere Ideen würde ich mich freuen! ETK1-Sicherung.dat (21.6 KB)