Verbauaussteifung - Berechnung nach Theorie 2. Ordnung bricht ab

Test.dat (14.0 KB)

Hallo zusammen,

ich beschäftige mich derzeit mit einer Baugrubenaussteifung aus Stahl. Gurtung aus HEB-Profilen und Aussteifung aus Rohrprofilen. Die Aussteifungsstäbe habe ich in der Vorbemessung als Fachwerkstäbe angesetzt und die Gurtung als Balkenelemente. Es soll erstmal überschlägig nur den Bemessungslastfall mit pEd=115kN/m geben.

Bei der Berechnung konvergiert das System bei Theorie II. Ordnung leider nicht. Das Programm gibt die Empfehlung, das ganze mit Th. 3. Ordnung zu rechnen, die max. Anzahl der Iterationsschritte zu erhöhen oder die Toleranz zu vergrößern. Mit Theorie 3. Ordnung konvergiert das System allerdings.

Wenn ich in ASE mit LF TEST den Instabilitätslastfall rechne, werden mir Instabilitäten der Fachwerkstäbe angezeigt und die Berechnung bricht ab. Was bedeuten denn die dortigen Ergebnisse für mich? Kann ich mir dazu Lasterhöhungsfaktoren ausgeben lassen? Dass die Fachwerkstäbe bei entsprechender Last irgendwann ausknicken, ist mir ja durchaus bewusst, aber in den Knicknachweisen (nach Th. 3 O.) sind die Kapazitäten noch nicht ausgeschöpft, daher hätte ich es noch nicht für relevant gehalten.

Wie könnte ich das System besser modellieren, sodass ich nach 2. Ordnung rechnen kann?

Außerdem: Wenn ich die Querschnittsbemessung für die Fachwerkstäbe aktiviere, werden die Fachwerkstäbe offenbar irgendwie unterteilt und es wird ein Ausnutzungsgrad pro Abschnitt ermittelt. Wie und warum die Stäbe unterteilt werden, konnte ich im AQB-Handbuch nicht ermitteln. Es wird mit der Theorie 3. Ordnung zu tun haben, da das bei Th. 1.Ordnung nicht auftritt, aber der diskontinuierliche Verlauf ist mir unverständlich.

Warum werden mir über 60 Lastfälle generiert? Die Fachwerkstäbe scheinen dort nach und nach auszufallen.

Ich stehe ziemlich auf dem Schlauch, da ich meine Vorbemessung hinterfrage und den Ergebnissen nicht ganz traue. Vielleicht kann mir jemand helfen.

Vielen Dank!

Guten Morgen,

ich habe die Fachwerkstäbe nun einfach als Balkenstäbe mit Momentengelenken an den Enden modelliert und nun habe ich keine Probleme mehr.

Mein System rechnet nach Th. 2 Ordnung. Beim Instabilitätstest mit LF Test in ASE werden mir allerdings noch Instabilitäten in den Aussteifungsstäben angezeigt und die Berechnung bricht ab.

Für mich ergeben sich dadurch nun folgende Fragen:

  1. Was habe ich in der Modellierung mit Fachwerkstäben falsch gemacht? Warum kann dann nicht nach Theorie 2. Ordnung gerechnet werden?
  2. Wie ist der Instabilitätstest zu interpretieren?

Hallo,

hat es einen Grund, dass Sie die einzelnen Fachwerkstäbe nochmals unterteilen?
Ich würde an Ihrer Stelle nur ein einziges Element erzeugen. Aktuell erhalten Sie eine Kette von Fachwerkelementen, was zu Instabilitäten führt.

SLN 5 GRP 1 STYP ‘T’ …

Dadurch erhalten Sie das gewünschte Elementverhalten und die Berechnung nach Theorie II. Ordnung findet auch eine Lösung.

In SOFiPLUS(-X) müssen Sie bei der Strukturliniendefinition die Option “Ein Element erzeugen” aktivieren.

Mit freundlichen Grüßen
Frederik Höller
Ihr SOFiSTiK Support Team

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Vielen Dank. Ich habe in SOFiPLUS(-X) modelliert und ein Element zu erzeugen, hat das Problem gelöst.

Zum Verständnis: Ich kenne es aus anderen Statikprogrammen so, dass automatisch ein Element erzeugt wird bei Fachwerkstäben, daher war ich hier wohl auch unaufmerksam in der Eingabemaske.

Was wäre ein Anwendungsfall, in dem man das so nicht machen würde? Es wird (meinem Verständnis nach) doch zwangsweise zu Gelenkketten kommen, wenn der Stab in mehr als ein Element geteilt wird.

Über die Eingabemaske und dem zugehörigen TEDDY-Befehl im Hintergrund können nicht nur Fachwerkstäbe erzeugt werden. Bei “normalen” auf Biegung beanspruchten Stäben ist eine Netzverfeinerung häufig sinnvoll.

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