Spannungsverteilung von Längsbewehrungsstäben in einem Stahlbetonbauteil

Guten Tag,

ich habe bereits zwei ähnliche Post zu diesem Thema gemacht und leider keine Antwort erhalten, da meine Fragestellung wohl zu unklar war. Daher formuliere ich die Frage nochmal um und füge eine Abbildung zur Erklärung des Problems hinzu… ich hoffe, dass das mein Anliegen hinreichend genau beschreibt und entschuldige mich für die verwirrenden Post, die ich zuvor geschrieben habe.

Zur Frage: Ist es möglich die Spannungsverteilung so auszugeben (bzw. es so in Teddy oder das Programm zu implementieren), dass die verschiedenen Bewehrungsstäbe einer Bewehrungslage unterschiedliche Spannungen aufweisen (also wie in der Realität)? Dabei ist es mir egal, ob die Möglichkeit für ein Stab-/ Flächentragwerk oder Volumensystem gilt, da es zunächst nur wichtig wäre, ob es überhaupt irgendwie möglich ist

Das Programm gibt aktuell leider für alle Längsbewehrungsstäbe dieselbe Spannung aus (siehe Abbildung die 1,32 MPa), selbst wenn ich in der linken Hälfte des Hauptträgers nur einen Stab und in der rechten Hälfte mehrere Stäbe modelliert habe.

Randinformationen:
Bei meinem Model handelt es sich um die Spannbetonbrücke aus ihrem Tutorium (diese habe ich identisch nachmodelliert und die genannte Bewehrungsreihe zu Anschauungszwecken ergänzt).

Ich bedanke mich schon einmal für Ihre Hilfe!

Viele Grüße
Nik

Hallo Nik,
bei einachsiger Biegung sind die Bewehrungsstahlspannungen in einer Lage, z.B. in der Druckzone, immer gleich ;-).
In Deinem Bild siehst Du ja auch die unterschiedlichen Spannungen der Bewehrungsstäbe im Zugbereich (Blau).

Mach doch mal ein kleines eigenes Beispiel mit einer schiefen Biegung, dann siehtst Du, dass hier auch unterschiedliche Spannungen in den einzelnen Bewehrungseisen herauskommen.

Hier ein Bild der Bewehrungsstahlspannungen bei unsymmetrischer Belastung/Geometrie

Guten Tag Herr Siffling,

vielen Dank für die Antwort…mir ging es in der Frage aber eigentlich um die Spannungsverteilung. Also ich habe bewusst eine einachsige Biegung gewählt, damit die Bewehrungsspannungen bei einer symmetrischen Bewehrungsverteilung gleich sind (in der Realität sind sie es auch annähernd, sodass diese Vereinfachung getroffen werden kann). Bei einer asymmetrischen Verteilung (z. B. durch den Ausfall eines Bewehrungsstabes bedingt) müssten sich die Bewehrungslängsspannungen hingegen ein wenig unterscheiden. Ich habe zur Verdeutlichung des Problems eine kleine Skizze angefertigt, die mein eigentliches Anliegen hoffentlich klarer werden lässt.

Viele Grüße
Nik

Hallo Nik,
vielleicht hilft das angehängte Beispiel weiter. Einfach mal mit dem Teddy rechnen und den Resultviewer öffnen, die Bilder sollten selbsterklärend sein.
Hier wird ein Querschnitt verwendet, bei dem die Bewehrungsanordnung unsymmetrisch ist.
Mit BEME BRUC sieht man kaum Unterschiede bien den Stahlspannungen, weil der Stahl bereits ins Fließen kommt. Mit DEHN GEBR aber und einer kleineren Belastung erkennt man die Unterschiede deutlicher.
Ich hoffe, das hilft.

Beste Grüße,
Jost

Externe_Stabschnitte.dat (1.5 KB)
Externe_Stabschnitte.results (2.3 KB)

Hallo Jost,

vielen Dank für deine Antwort…genau danach habe ich gesucht. Damit hast du mir jetzt wirklich ein wenig den Arsch gerettet.

Mit welchem Befehl genau hast du denn diese Spannungsumverteilung erreicht? Ich habe mir die Teddy-Datei angeschaut, aber ich kann den entsprechenden Befehl nicht zuordnen (Ich habe mal mit F1 die Hilfe zu sämtlichen Befehlen angeschaut).

Liebe Grüße
Nik

Hi Nik,
die Spannungsverteilung ergibt sich automatisch, da die Bewehrung ja unsymmetrisch im Querschnitt liegt. Daher kann ich deine Frage jetzt gar nicht beantworten.
Machen wir’s umgekehrt: schick mal deinen Datensatz und ich schau drauf. Sag mir nur, wie ich ihn rechnen muss, wo (in welchem Task, in welchem PRG AQB?) du die Bemessung durchführst und wo (im Resultivewer?) du die Spannungen überprüft hast und was du dort erwartest.

Beste Grüße,
Jost

Hallo Nik,
ich ahne, was du anders hast.
Du verwendet SPAN im AQB und nicht BEME oder DEHN. Mit SPAN werden aber lediglich Spannungen über M/W unter Berücksichtigung der E-Module ermittelt. Damit erhalten Sie Bewehrungseisen alle die gleiche Spannung.
Zwei Dinge musst du anpassen:

  1. Im AQUA muss ein STEU BEWQ 2 definiert werden, damit die Bewehrung bei der Ermittlung der Quersschnittswerte schon mit eingeht.
  2. Dann muss aber auch bereits in AQUA die vorhandene Bewehrung definiert werden, damit die Querschnittswerte korrekt sind. Denn eine Bewehrungsanpassung klappt bei SPAN nicht.
    Anbei ist noch mal das kleine System mit einem weiteren AQB-Lauf mit SPAN.

Ich hoffe, dass du damit jetzt weiterkommst.
Beste Grüße,
Jost
Externe_Stabschnitte02.dat (1.7 KB)
Externe_Stabschnitte02.results (2.9 KB)