MLAY Schubsteifigkeit OOP

Ich habe die nachfolgenden beiden Materialien definiert:

holz nr 1 ep 11000.00[N/mm2] g 493.1[N/mm2] e90 0.01[N/mm2] g90 50.0[N/mm2] gam 4.2
holz nr 2 ep 0.01[N/mm2] g 493.1[N/mm2] e90 11000.00[N/mm2] g90 50.0[N/mm2] gam 4.2

mlay nr 11 t0 24.0[mm] nr0 1 $$
t1 24.0[mm] nr1 2 $$
t2 24.0[mm] nr2 1 $$
t3 24.0[mm] nr3 2 $$
t4 24.0[mm] nr4 1

mlay nr 12 t0 40.0[mm] nr0 1 $$
t1 40.0[mm] nr1 2 $$
t2 40.0[mm] nr2 1

Im ersten Fall beträgt die Schubsteifigkeit (aus der ebene, vy) 3037.64 kN/m, im zweiten Fall 215116624.0 kN/m (ausgelesen mit echo mat extr im ASE lauf). Scheint irgendwie mit dem dreilagigen MLAY zusammenzuhängen? Die anderen Steifigkeitsterme schauen korrekt aus. Spiegelt sich auch in den Ergebnissen wieder, die Plattenquerkräfte steigern sich im zweiten Fall um einen Faktor 10000.

Gibt es hier einen Workaround oder sollte man einfach dreilagige MLAYs besser nicht verwenden?

Danke und viele Grüße
Daniel

Gibt es irgendeine Erklärung, warum das MLAY hier einen unfassbar großen und offensichtlich falschen Steifigkeitsterm produziert und gibt es irgendeine Möglichkeit eines Workarounds, solange dieser Bug nicht gefixt ist?

Hallo Daniel,

zuerst: die Eingabe mit MLAY ist die veraltete Variante. Es gibt seit Version 2020 die Möglichkeit, mit AQUA den Satz FLAY für geschichtetes Material anzugeben.
Die Materialeingabe mit HOLZ ist nicht in Ordnung. Die Steifigkeitsabminderung in Querrichtung erfolgt über die Angabe des Streichwinkels.

Anbei ein Beispieldatensatz mit Variante FLAY, der auch im Installationsverzeichnis SOFiSTiK unter z.B. SOFiSTiK 2022 → ase.dat → deutsch → special verfügbar ist. Die Beispiel können auch im TEDDY unter Datei → Beispiele geöffnet werden.
holz_quad_layer.dat (4.9 KB)

Die alte Eingabe mit MLAY ist z.B.:
HOLZ NR OAL EP E90 G G90 QH GAM
11 0 12500 420 780 80 0.05 4.1
12 90 12500 420 780 80 0.05 4.1
MLAY NR 101 T0 30[mm] 11 $$
T1 30[mm] 12 $$
T2 30[mm] 11 $$
T3 30[mm] 12 $$
T4 30[mm] 11 Bez ‘MLAY 101’

Mit freundlichen Grüßen
Sabine Fahrendholz
Senior Product Manager

Hallo Sabine,

Vielen Dank für den Hinweis zum Eingabesatz FLAY, in der Tat sehr hilfreich mehrschichtige Materialien mit mehr als 10 Lagen eingeben zu können.

Allerdings ändert sich durch die Umstellung auf FLAY mit Anisotropie über den Winkel beta das von mir beschriebene Phänomen nicht, der Schubsteifigkeitsterm zu VY sollte (je nach Annahme des Schubkorrekturfaktors) in der Größenordnung von 5000 kN/m liegen (im Prinzip kappa GA für die verschiedenen Lagen) und nicht bei 215116624 kN/m ? Es scheint irgendwie mit dem Wert von E90 zusammenzuhängen, was ich einerseits nicht nachvollziehen kann (wieso sollte mechanisch betrachtet bei kleinerem E90 die Schubsteifigkeit größer werden?) und andererseits auch nicht ändern möchte, bei einem Werkstoff wie BSPH mit Brettlagen ohne Querverleimung haben die Lagen m.E. keine Steifigkeit quer zur Faserrichtung und können die ihnen dann zugewiesenen Spannungen i.d.R. auch nicht übertragen.

Besten Dank und viele Grüße
Daniel

Hallo Daniel,

bitte den geänderten Datensatz mit der Beschreibung an den Support (support@sofistik.de) schicken.
Ohne den konkreten Datensatz kann hier keine Aussage getroffen werden.

Mit freundlichen Grüßen
Sabine Fahrendholz
Senior Product Manager

Also zur Info für alle, die auch mal darüber stolpern: Das Problem tritt nur bei 3-lagigen Aufbauten in der y-Richtung auf. Als Workaround kann das Problem dadurch behoben werden, dass man das mittlere Layer in zwei symmetrische Layer splittet (also 4 anstatt 3 layer definiert). Dies wird anscheinend dann auch im nächsten Serviceupdate programmintern so umgesetzt.